GREBENAU. Auf ihrer kürzlich stattgefundenen Klausurtagung konnten die Grebenauer Sozialdemokraten den SPD-Landtagskandidaten für den Vogelsbergkreis Maximilian Ziegler (30) begrüßen. In seinem Grußwort machte Ziegler, der als Projektleiter bei einem mittelständischen Bauunternehmen arbeitet, die Motivation für seine Bewerbung deutlich: „Wir brauchen Landtagsabgeordnete, die unsere Anliegen aus dem Vogelsberg und dem ländlichen Raum in den Landtag nach Wiesbaden tragen und keine Abgeordneten, die die Anliegen Wiesbadens hier bei uns im ländlichen Raum verteidigen.“ Weiter möchte er sich für die Stärkung des Handwerks einsetzen und dafür sorgen, dass in den beiden Berufsschulen in Alsfeld und Lauterbach so viele Fachklassen wie möglich erhalten bleiben. Auch für eine Anpassung des kommunalen Finanzausgleichs werde er eintreten, um den ländlichen Raum finanziell zu stärken. Nur so können gleichwertige Lebensverhältnisse für Stadt und Land erreicht werden.
Anschließend befassten sich die Teilnehmer*innen der Klausurtagung mit dem Haushaltsplan 2023 der Stadt Grebenau und nahmen mit Sorge zur Kenntnis, dass der Haushalt für das 2023 nicht ausgeglichen ist. Grund hierfür sind wieder umfangreiche Baumaßnahmen für die Erneuerung der Gemeindestraßen sowie der Wasser- und Abwasseranlagen. Für 2023 werden Investitionen in Höhe von 2,5 Mio. € geplant, die durch neue Kredite in Höhe von 2,0 Mio. € finanziert werden sollen. Dadurch wird der Schuldenberg der Stadt Grebenau von 8,1 Mio. € auf 9,6 Mio. € bis Ende 2023 ansteigen. Schon heute hat die Stadt Grebenau mit 3.425 € die höchste Pro-Kopf-Verschuldung aller Städte und Gemeinden im Vogelsbergkreis (Quelle: Statistik Hessen). Durch die geplante Neuverschuldung wächst dieser Wert auf 4.071 €. Die SPD Grebenau stellt keineswegs in Frage, dass die geplanten Investitionen notwendig sind. Sie vermisst aber ein schlüssiges Finanzkonzept der FW/CDU-Mehrheitsfraktionen, wie Schulden, die nicht durch Abgaben und Beiträge gedeckt sind, mittel- und langfristig wieder getilgt werden. Ohne ein solides Finanzkonzept bekommen nachfolgende Generationen eine hohe Bürde auferlegt. Weiter fordert die SPD, dass vor der Entscheidung für ein Angebot zur Durchführung einer bestimmten Baumaßnahme immer mehrere Gegenangebote eingeholt werden sollten. Nur so wird gewährleistet, dass auch immer die kostengünstigste Alternative ausgewählt wird und verantwortungsvoll mit den öffentlichen Finanzen umgegangen wird.